Am 23. Januar 1841 wurde der letzte Wolf im Taunus erlegt. Wölfe haben schon immer eine besondere Faszination auf den Menschen ausgeübt und dessen Phantasie angeregt. Doch auch die Furcht vor ihm sitzt tief. Dass der Taunus seinerzeit „Wolfsgebiet“ war, drückt sich in vielerlei Flurnamen aus. Auch Berichte zeigen, dass Isegrim in der hiesigen Region über lange Zeit präsent war. Die Bevölkerung gab sich alle Mühe, dem Unhold den Garaus zu machen.
Wolfgang Ettig spannt in seinem Vortrag den Bogen von den mythologischen Erzählungen über die Verteufelung und Gleichsetzung mit vermeintlich dämonischen Mächten durch die katholische Kirche (die sich sogar in den hiesigen Hexenverfolgungen niederschlug) bis hin zu den oft weiträumig angelegten Wolfsjagden. Während der zahlreichen Kriege wurde er zunehmend zur Landplage und der Wunsch ihn auszurotten, verstärkte sich. Jedermann hatte das Recht und die Pflicht, Wölfe zu erlegen. Man hetzte und erschlug sie – oft unter Lebensgefahr. Mitte des 17. Jahrhunderts herrschte buchstäblich eine „Wolfszeit“. Der Vortragende versucht, anhand historischer Unterlagen das Wolfsphänomen im Taunus aus unterschiedlichen Facetten zu beleuchten.
Der Eintritt ist frei — Spenden für den Verein sind willkommen.